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Ziegelei Museum
Ziegeleiareal

Das Ziegeleiareal
1873 erwarb Martin Lörch für 3'000 Franken die Waldlichtung zwischen dem Rainmatter- und dem Lindenchamer-Wald. Sie liegt im noch ebenen Gelände am Ostrand der Reussebene, wo sich Bäche aus den eiszeitlichen Moränenzügen ergiessen. Das Gebiet wird je nach Quelle nach den wenig entfernten Fluren Kellenmatt / Chellenmatt oder auch Meienberg / Meyenberg genannt. Schon seit 1645 wurde der Lehm aus dem „Kellenmattgraben“ vom Kloster Frauental zur Ziegelherstellung genutzt und später von der Ziegelei Sins gestochen.

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Martin Lörch fand in dieser Waldlichtung alles, was er zur Ziegelherstellung benötigte: Lehm und Wasser für die Backstein- und Ziegelherstellung sowie Holz zum Brennen. Obwohl es in dieser Zeit schon Industriebetriebe mit Maschinen und effizienten Brennöfen gab, gründete Martin Lörch zusammen mit seiner Frau Rosina 1873 mit wenig Kapital eine Handziegelei mit Kammerofen. Aus Abbruchholz baute er eine erste Ziegelhütte. Darin dürfte er und seine Frau anfänglich unter einfachsten Verhältnissen auch gewohnt haben.

Bald darauf, vermutlich noch vor 1879, liess Martin Lörch das Wohnhaus mit angebautem kleinem Schopf etwas oberhalb der Ziegelhütte errichten. 1892 soll die Ziegelhütte neu gebaut worden sein, und 1896 wurde sie – mit Altholz der „Zuger Seekatastrophe“ – um einen zweiten Giebel erweitert. Bereits 1899 wurde das Ensemble durch den Bau einer grösseren Stallscheune vervollständigt und blieb bis in die 80er Jahre des 20. Jahrhunderts in dieser Form bestehen.

Die Handziegelei wurde ab 1906 vom älteren Sohn Caspar Lörch mit Hilfe seiner Frau Elisabeth in traditioneller Weise weitergeführt, bis der Handwerksbetrieb 1933 eingestellt werden musste. Die Ziegelhütte wurde von da an als Unterstand und Schopf genutzt und verfiel zusehends.

Ab Mitte der 1970er Jahre wurde die ehemalige Senke bis hin zur Ziegelhütte als Aushubdeponie verwendet. Diese bedrohte auch die historische Ziegelhütte und die ehemalige Lehmgrube, die sich in der Zwischenzeit zu einem Flachmoor entwickelt hatte. Durch das grosse Engagement des Kantonalen Denkmalpflegers Josef Grünenfelder, des Präsidenten des Naturschutzbundes Albert Zemp, des Werkmeisters der Gemeinde Cham Josef Stähli und dem Entgegenkommen von Landbesitzer Paul Wyss konnte 1976 der Abbruch verzögert werden.

1978 wurden die Ziegelhütte und das dahinter liegende Biotop in der ehemaligen Lehmgrube unter kantonalen Schutz gestellt. 1979 wurde beides vom Naturschutzbund (heute Pro Natura) gekauft und 1983 an die 1982 gegründete Stiftung Ziegelei-Museum geschenkt. Die restliche Liegenschaft mit dem Zieglerhaus wurde 1988 durch den Kanton Zug erworben.

1982 ging die ehemalige Stallscheune aus nicht geklärten Gründen in Flammen auf. An sie erinnert heute der Museumsneubau.

Nachdem man Wert der Kulturlandschaft als Ganzes erkannt hatte, wurde 2008 auch das Wohnhaus unter kantonalen Schutz gestellt und ein Ersatzbau für die Stallscheune von der Denkmalpflege befürwortet.

2011 erhielt die Stiftung Ziegelei-Museum die Bewilligung, einen Teil des Areals zu erwerben und an der Stelle der abgebrannten Scheune ein Ziegelei-Museum zu errichten.

Im Wohnhaus befinden sich heute das Büro und die Fachbibliothek des Ziegelei-Museums sowie eine Mietwohnung. Der Museumsneubau zitiert in seiner Grösse und architektonischen Form die ursprüngliche Scheune, wodurch das Ensemble der bäuerlichen Handziegelei, bestehend aus Ziegelhütte, Wohnhaus und Scheune wieder hergestellt werden konnte.



> Wohnhaus

> Biotop

> Ziegelhütte

> Familie Lörch

> Holzplatz

> Ziegelschlagen

> Ziegeleikeramik

> Ofenturm

 

 

 

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